Kartoffeln selber anbauen – Anleitung und Tipps

Wenn du keinen Garten, sondern nur einen Balkon zur Verfügung hast, kannst du dennoch frisches Gemüse und Obst ernten. Zum Beispiel auf dem Balkon Kartoffeln anbauen, die nicht viel Platz benötigen. Mit der folgenden Anleitung kannst du zu Hause auf dem Balkon Kartoffeln selber anbauen.

Das Wichtigste vorab

• Kartoffeln lassen sich auf dem Balkon in Kübeln oder anbauen. Auch das Kartoffeln pflanzen im Sack ist auf dem Balkon möglich.
• Ein sonniger Standort und regelmäßiges Gießen sind wichtig.
• Zwischen Ende März und Mai ist der beste Zeitpunkt zum Kartoffeln pflanzen.
• Du kannst je gepflanzter Kartoffel mit etwa 1 kg Ernte rechnen, aus einer Kartoffel werden bis zu 12 neue – großartig, wenn man Geld für Lebensmittel sparen will.

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Sorten: Welche Kartoffelsorten eignen sich?

Zu lange gelagerte und bereits keimende Kartoffeln kannst du einpflanzen, statt wegwerfen. Daraus wachsen neue Kartoffeln.

Verwende Kartoffeln ganz nach deinem individuellen Geschmack, es gibt mehlige und festkochende Sorten. Um welche Variante es sich handelt, ist auf der Verpackung angegeben.

Hier eine kleine Auswahl an beliebten, wohlschmeckenden Sorten, die sich zum Kartoffeln selbst anbauen im Topf eignen.

• Wenn du auf der Suche nach festen, gut strukturierten Kartoffeln für Salate und Bratkartoffeln bist, dann schnapp dir ein welche vom Typ „Charlotte“ oder „Annabelle“. Sie behalten optimal ihre Form, wenn sie gekocht werden.
• Wenn du eher der Kartoffelpüree-Typ bist und von cremigen, mehligen Kartoffeln träumst, schau dir Sorten wie „Bintje“ oder „Russet“ an. Sie verwandeln sich nach dem Kochen in eine köstliche Kartoffelmasse.
• Du liebst Salzkartoffeln? Dann probiere mal die Sorten „Ratte“ oder „Nicola“ aus.
• Möchtest du etwas mehr Abwechslung auf deinem Teller? Wie wäre es mit farbigen Kartoffeln wie „Blaukraut“ oder „Rote Emmalie“? Sie verleihen deinen Gerichten eine besondere Note.

Wnn du es kaum erwarten kannst, frische Kartoffeln zu genießen, wählst du Frühkartoffeln wie „Annabelle“ oder „Asparges“. Sie sind besonders schnell reif und bereit zum Ernten.

Kann man Kartoffeln aus dem Supermarkt anpflanzen?

Ja, du kannst ganz normale Kartoffeln aus dem Supermarkt als Saatkartoffeln verwenden, um deine eigenen Kartoffeln anzubauen. Lass die Kartoffeln vor dem Pflanzen keimen, das kann etwa 2 bis 4 Wochen dauern.

Tipp: Statt Kartoffeln aus dem Supermarkt empfehlen echte Kartoffelprofis oft die Verwendung von zertifizierten Saatkartoffeln, die speziell für den Anbau gezüchtet und auf Krankheiten überprüft wurden.

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Gefäß: Worin wächst die Kartoffel am besten?

Ob Kartoffeln pflanzen im Sack oder im Blumenkübel – Sonne ist für Kartoffeln sehr wichtig, denn sie lieben Wärme. Hast du einen Balkon auf der Südseite, wäre das ideal.

Achte darauf, in die Erde Kompost oder organischen Dünger zu mischen, denn die Kartoffelpflanze benötigt viele Nährstoffe. Du bekommst in jedem Gartenmarkt praktische Produkte wie zum Beispiel abgepackten Kuhdung.

Was viel in der Sonne steht, braucht auch Wasser und das in großen Mengen. Deshalb solltest du die Kartoffeln täglich wässern, jedoch darauf achten, dass das Wasser gut ablaufen kann. Staunässe wäre schlecht, da sich schnell Fäulnis bilden kann.

Lege ein Augenmerk auf das Pflanzgefäß. Es muss nicht sonderlich breit sein, denn die Kartoffel wächst auch nach unten. Somit kannst du zum Beispiel eine Regentonne umfunktionieren. Ein Volumen von 10 Litern und 40 Zentimeter Höhe sollte das Pflanzgefäß mindestens haben. Je größer der Topf, desto mehr Kartoffeln passen rein.

Geeignet zum Anpflanzen sind:

• Pflanzsack
• Blumenkübel
• Regentonne
• Topf für Kartoffelanbau (PotatoPot)

Nun aber zur eigentlichen Arbeit: dem Kartoffeln anbauen.

Anleitung: So funktioniert das Kartoffeln selber anbauen

Und so pflanzt du Schritt für Schritt leckere Kartoffeln selber an.

1. Lass die Kartoffeln vorher an einem kühlen Ort auskeimen.
2. Sobald du siehst, dass sich Triebe aus der Kartoffel bilden, kann es losgehen. Der ideale Zeitpunkt, die Kartoffel auf dem Balkon zu pflanzen, ist der März oder April, wenn nachts keine Minusgrade mehr sind.
3. Befülle den Behälter zunächst mit Kies. Dieser bildet eine Drainage, damit das überschüssige Wasser ablaufen kann.
4. Fülle anschließend 15 Zentimeter torffreie und nährstoffreiche Erde ein.
5. Schneide die gekeimten Kartoffeln in Stücke, wobei jedes Stück mindestens einen Keim haben sollte. Jedes Stück sollte etwa golfballgroß sein. Lass die geschnittenen Kartoffelstücke ein paar Tage trocknen, bevor du sie einpflanzt.
6. Jetzt legst du die Saatkartoffeln auf die Erde. Der Abstand sollte etwa 15 bis 20 Zentimeter betragen. Bedecke sie mit Erde.
7. Im Anschluss brauchst du etwa Geduld, bis die Triebe etwa fünf Zentimeter aus der Erde hervorschauen. Nun folgt die nächste Schicht Erde. Diese fügst du im Idealfall am Abend dazu, denn dann schauen die Blattspitzen nach oben.
8. Nun wartest du wieder ein paar Tage. Siehst du den Trieb wieder fünf Zentimeter über die Erde stehen, folgt die nächste Schicht Erde.
9. Das Ganze machst du so oft, bis dein Behälter randvoll mit Erde ist. Beachte aber, dass auch die kleinen Triebe nicht zu kurz kommen dürfen. Wenn diese zu wenig Licht bekommen, wachsen sie nicht richtig. Bedecke deshalb die kleinen Triebe nicht zu dick mit Erde oder warte noch ein wenig, bis diese auch etwa fünf Zentimeter hoch sind.

Wichtig: Während der ganzen Pflege heißt es, fleißig gießen, denn die Erde darf nie trocken werden. Auch kannst du die Erde immer wieder mit Dünger versorgen, damit die Kartoffeln gut gedeihen.

Ernte: Der richtige Zeitpunkt für die Kartoffelernte

Kartoffeln brauchen von der Aussaat bis zur Ernte etwa 100 Tage. Spätestens, wenn die Blätter welken und die Erde ausgetrocknet ist, kannst du sie ausbuddeln. Mit einer Bürste entfernt du Erdreste.

Eine stärkere Außenhaut bekommt die Kartoffel, wenn du sie in der Erde lässt, bis das Kraut komplett abgestorben ist.

Nun ist es wichtig, dass du sie kühl, trocken und dunkel lagerst, damit sie lange halten und nicht zu schimmeln beginnen.

Achtung: Grüne Kartoffeln sind nicht für den Verzehr geeignet, da sie giftiges Solanin enthalten.

Lagerung: Wie lassen sich Kartoffeln richtig lagern?

Sortiere zunächst faule Kartoffeln aus und lagere den Rest an einem trockenen, nicht zu warmen Ort. Ideal dafür ist zum Beispiel ein trockener, kühler Keller oder die unbeheizte Vorratskammer.

Optimal gelagerte Kartoffeln können mehrere Wochen bis Monate halten. Sobald sie keimen, sortierst du sie aus und verwendest sie wieder zur Neuanpflanzung.

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FAQ

Wann ist die beste Zeit zum Kartoffeln anbauen?

Der ideale Zeitpunkt, um Kartoffeln zu pflanzen, ist zwischen Ende März und Anfang Mai.

Wie kann man Kartoffeln pflanzen im Sack?

Du kannst deine Kartoffeln pflanzen im Sack, wenn du keinen Kübel oder Eimer verwenden möchtest. Verwende dafür möglichst breite, stabile Säcke für mehr Platz zum Einpflanzen.

Kann man Kartoffeln in Blumenerde pflanzen?

Ja, du kannst zum Kartoffeln anbauen Blumenerde oder Komposterde oder Erde aus deinem eigenen Komposter verwenden.

Kann man aus Kartoffelschalen Kartoffeln ziehen?

Es ist möglich, aus Kartoffelschalen Kartoffelpflanzen zu ziehen, aber es ist nicht der effizienteste oder zuverlässigste Weg. Kartoffelschalen enthalten zwar einige Nährstoffe und Augen (die Knospen, aus denen neue Pflanzen wachsen), der Ertrag fällt bei größeren Kartoffelstücken aber größer aus.

Wie bekomme ich Kartoffeln zum Keimen?

Keime sind kleine, helle Erhebungen auf der Kartoffeloberfläche, die sich zu Sprösslingen entwickeln können. Wenn du Keime auf den Kartoffeln siehst, kannst du die Keimung fördern, indem du die Kartoffeln an einen helleren Ort bringst. Du kannst die Kartoffeln auf Zeitungspapier legen oder in einer flachen Kiste anordnen, um die Keime in die gewünschte Richtung wachsen zu lassen. Lass die Keime nicht zu lang werden, bei einer Länge von mehr als 2 bis 3 cm können sie leicht abbrechen.

Kann man Kartoffeln auch ohne Vorkeimen pflanzen?

Eine einzelne Kartoffelknolle kann normalerweise etwa 8 bis 12 Kartoffeln oder manchmal mehr produzieren. Dies hängt von der Größe der ursprünglichen Knolle, der Sorte und der Entwicklung der Pflanze ab. Wenn die Kartoffelpflanze gut gewachsen ist und optimale Bedingungen wie ausreichend Wasser, Nährstoffe und Platz hatte, kannst du eine höhere Ausbeute erwarten.

Wir haben das selbst mal ausprobiert: Die meisten Kartoffeln haben wir geernet, wenn wir jede Kartoffel in drei bis vier Teile (jeweils mit Keim) geteilt haben.