Naturland: ökologischer Landbau

Hinter der Bezeichnung Naturland verbirgt sich der Verband für ökologischen Landbau e.V., dessen angehörige Bauern und Produzenten nach bestimmten Richtlinien Lebensmittel produzieren. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf einer umweltschonenden und artgerechten Herstellung.

Naturland: Verband seit 1982

Gegründet wurde der Verband bereits im Jahr 1982. Eine Gruppe aus Landwirten und Wissenschaftlern konnte sich seitdem zu einer der bedeutendsten Organisationen des ökologischen Landbaus entwickeln.

Diese Produkte tragen das Naturland-Siegel:

  • Fleisch
  • Fisch
  • Milch
  • Getreideprodukte
  • Gemüse
  • Obst
  • Gewürze

Bauern aus mehr als 60 Ländern der Welt sind heute bereits dem Verband angeschlossen. Es sind jedoch nicht nur ökologisch erzeugte Lebensmittel, die das Bio-Siegel erhalten. Der Verband setzt sein Augenmerk auch auf die Textilherstellung sowie die Kosmetikindustrie.

Naturland - gemeinsam fürs Tierwohl
Naturland= ökologischer Landbau mit hohen Anforderungen.

Was sind die Kriterien von Naturland?

Alle Mitglieder und Partner des Verbandes müssen hohe Anforderungen (die weit über die EU-Ökoverordnung hinausgehen) erfüllen. Und zwar alle Öko- und Sozialrichtlinien plus zusätzlich die Fair-Richtlinien. Nur wer bio, sozial und fair produziert bekommt beide Siegel.

Diese Kriterien gelten für den Erhalt des Bio-Siegels:

  • Anbau von Pflanzen und Tierhaltung komplett nach Bio-Vorgaben
  • artgrechte Haltung, Beschränkung von Tiertransporten
  • strenge Regelung bzgl. dem Einsatz von Düngemitteln und bei der Fütterung
  • nur wenige Zusatzstoffe sind erlaubt
  • Richtlinien für alle Bereiche der Produktverarbeitung
  • Richtlinien für Aquakulturen, zur Waldnutzung und Holzverarbeitung, für Textilien und Kosmetik

Das kommt für das Fair Siegel noch dazu:

  • zahlreiche Sozialrichtlinien
  • faire Preise für Erzeuger
  • Rohstoffe aus der Region
  • Transparenz in der Lieferkette
  • und einige mehr
ökologische Waldnutzung
Naturland engagiert sich auch für die ökologische Waldnutzung.

Naturland-Tierhaltung: Welche Vorgaben gibt es?

Für die Tierhaltung gelten mehrere Vorgaben, das Wohl der Tiere steht dabei immer im Fokus.

Vorgaben zur Tierhaltung:

  • Freilandhaltung bzw. Zugang zu Freiflächen
  • ausreichend große Ställe für ein natürliches, artgerechtes Leben
  • artgerechte Fütterung, kein gentechnisch verändertes Futter
  • kein Einsatz von Antibiotika und Wachstumsmitteln (Antibiotika nur in Ausnahmefällen, bei akuter Erkrankung)
  • regelmäßige Kontrollen durch Tierärzte
  • ca. 50 Prozent des Futters stammt aus eigenem Betrieb
  • keine Tiertransporte über lange Strecken (max. 8 Stunden – für Tiere ist das allerdings trotzdem immer noch Stress pur!)

Regelmäßige Kontrollen

Wer das Naturland-Siegel bekommen möchte, muss hohe ökologische Standards einhalten. Jährliche Inspektionen durch externe und staatlich zugelassene Stellen dienen zur Kontrolle, auch unangemeldete Stichprobenkontrollen werden durchgeführt. Nur wer diesen Kontrollen regelmäßig standhält, erhält das Naturland-Siegel.

Wo kannst du Naturland Produkte kaufen?

Du kannst Naturland-Produkte in Bioläden und Supermärkten kaufen, aber auch direkt auf Naturlandhöfen. Auf der Website gibt es eine praktische Hofsuche, über die du einen Naturlandhof in deiner Nähe findest.

Auf einigen Höfen kannst du sogar Urlaub machen. Eine tolle Idee für Familien, die ihren Kindern das Thema ökologische Landwirtschaft näherbringen wollen.

Höfe, die als „Lernort Ökohof“ ausgezeichnet sind, eignen sich zudem für den Besuch von

» zur Hofsuche

FAQ

Wie Bio ist Naturland?

Der Verband gilt als einer der strengsten Bio-Verbandsorganisationen in Deutschland und ist international für seine anspruchsvollen Richtlinien für ökologischen Landbau und nachhaltige Landwirtschaft anerkannt. Die Richtlinien gehen oft über die Mindestanforderungen der EU-Ökoverordnungen hinaus und setzen höhere Standards für den ökologischen Landbau und die Tierhaltung.

Gibt es auch (berechtigte) Naturland Kritik?

Was für einige Menschen als streng genug betrachtet wird, könnte für andere nicht ganz ausreichen. In einigen Fällen argumentieren Kritiker, dass die Bio-Richtlinien nicht weit genug gehen oder bestimmte Aspekte der Nachhaltigkeit nicht ausreichend berücksichtigen. Das betrifft unter anderem den Transport von Bio-Produkten über weite Strecken, auch die Tiertransporte sind mit maximal 8 Stunden immer noch viel zu lang – eine echte Strapaze für die Tiere.

Gibt es weitere Bio-Alternativen?

Ja, alternativ kannst du Produkte mit dem Demeter oder Bioland-Siegel kaufen. Bei Demeter müssen Erzeuger sogar noch einige Richtlinien mehr erfüllen als für Naturland.

Kaufst du bereits Naturland-Produkte? Hinterlasse uns gerne einen Kommentar.

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